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Die Neustadt: Auswirkungen der Unesco-Auszeichnung auf das Alltagsleben

Veröffentlichungsdatum:17/07/17

ThemenNachrichten 

Seit dem 9. Juli 2017 gehört die Neustadt zum Weltkulturerbe der Organisation der Vereinten Nationen für Bildung, Wissenschaft und Kultur (Unesco). Der richtige Zeitpunkt für Cathy Blanc-Reibel, seit 2012 Doktorandin in Stadtsoziologie*, um die wichtigsten Ergebnisse der Studie vorzustellen, die sie seit zwei Jahren durchführt, um zu verstehen, wie die Menschen in diesem Stadtviertel die Tatsache, dass ihre Lebensumgebung Kulturerbe ist, mit ihrem Alltag in Einklang bringen.
Fast 400 Personen haben den Fragebogen beantwortet, den Cathy Blanc-Reibel, die Geografin Sandrine Glatron und Sandrine Bubendorff im Rahmen der 2016 durch die Stadt Straßburg initiierten Untersuchung erstellt haben. Erstes signifikantes Ergebnis: die beiden Hauptkriterien, die nach Ansicht der Bewohner den Titel rechtfertigen, sind an erster Stelle die Baudenkmäler und an zweiter das lokale Gedächtnis. „Lokale Geschichte zählt enorm für die Menschen, während der Unesco-Titel eine internationale Dimension und Sichtbarkeit mit sich bringt“, unterstreicht die Doktorandin. Eine weitere Feststellung ist, dass nicht alle Straßburger den Titel und seine Auswirkungen auf den Alltag positiv sehen. Während 25% ihn als positiv wahrnehmen, sehen ihn 29% negativ und 30% wägen die Vor-und Nachteile ab, vor allem in Bezug auf die Sanierungsvorschriften, den Tourismus usw. „In Wirklichkeit ist es nicht der Unesco-Titel selbst, der Einschränkungen bedingt, sondern schon im Vorfeld die Stadtplanungsvorschriften und die Einstufung als historisches Baudenkmal zum Beispiel.“ Insgesamt zeigt die Arbeit von Cathy Blanc-Reibel, dass die Neustadt ein bauliches Erbe ist, an dem die Straßburger entgegen der Vorurteile sehr hängen, und das die Zeiten ohne größere Veränderungen oder Zerstörung überdauert hat. Die Neustadt ist seit jeher lokales Erbe und ihre Funktion hat sich im Laufe der Zeit nicht verändert. Ihre ausgeprägte Modernität ließ sie den Wellen der Zerstörung und Transformation des Immobilienmarktes in den 70er Jahren trotzen. „Seit den 70er Jahren, keine 30 Jahre nach dem Zweiten Weltkrieg, stand das Viertel unter Denkmalschutz; und ist heute, also innerhalb eines knappen Jahrhunderts, UNESCO-Erbe geworden." Wirklich beeindruckend! Nun will Cathy Blanc-Reibel untersuchen, wie die Einstufung als Welterbe sich in der Praxis auf die Stadt und den Immobilienmarkt auswirken wird. Anne-Isabelle Bischoff * Cathy Blanc-Reibel gehört der Forschungseinheit Architektur und Stadtmorphologie/-morphogenese, Projekt Amup-Ensas, und der UMR 7367 Europäische Dynamiken (DynamE) an. Ihre Doktorarbeit mit dem Titel « Les enjeux du patrimoine : le cas de la Neustadt à Strasbourg. Vers une mutation muséale de l’habitat urbain ? » („Herausforderung Welterbe: der Fall der Straßburger Neustadt. Wird der städtische Lebensraum zum Museum?") wird von Florence Rudolf und Sandrine Glatron betreut.

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