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Deutsch-französische Beziehung mal anders: Kristin und Gilles leben sie gemeinsam

Veröffentlichungsdatum:03/06/16

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Sie ist Deutsche, er Franzose. Getroffen haben sie sich in Paris und inzwischen leben sie in Strasbourg. Beide arbeiten für die Fakultät für Chemie der Université de Strasbourg. Die deutsch-französische Beziehung ist seit fast 20 Jahren ihr Alltag, sie verkörpern sie regelrecht.
Gilles ist Dozent an der Fakultät für Chemie und Forscher für Chemoinformatik. Kristin arbeitet als Beauftragte für internationale Projekte der Fakultät für Chemie. Entgegen dessen, was man denken könnte, ist es nicht Strasbourg, was sie zusammengebracht hat, auch wenn sie glücklich dort sind. Tatsächlich haben sie sich nämlich 1998 in Paris in einem Studierendenwohnheim der Ecole nationale supérieure kennengelernt, in dem sie beide wohnten. Er machte dort sein Diplôme d’études approfondies (entspricht heute einem forschungsorientierten Master) und sie verbrachte dort im Rahmen ihres Studiums an der Universität Leipzig einen Auslandsaufenthalt. „Gilles hat jeden Abend mit einem italienischen Studenten gelernt, der sein Zimmer neben meinem hatte. So einfach war das“, erzählt Kristin.
Nach einigen Jahren Fernbeziehung, bedingt durch die Umstände (sie in Leipzig, Chicago und dann Aachen, er in Bordeaux, Mailand und dann in Strasbourg), beschließen Kristin und Gilles, zu heiraten und ernsthaft an ihrer geografischen Annäherung zu arbeiten. 2006 überschlagen sich die Ereignisse mit einem Baby, das sich ankündigt und einer Dozentenstelle, die Gilles an der Fakultät für Chemie antritt. Die Familie wird in Strasbourg sesshaft. Eine glückliche Fügung „Es ist durch Zufall passiert, aber gleichzeitig hat sich Strasbourg als idealer Wohnort für unsere binationale Familie entpuppt“, bekräftigt Gilles. „Einer der wenigen Orte in Frankreich, an dem wir beide Aussichten auf Arbeit haben.“ Dennoch tat sich Kristin wirklich schwer, mit ihren deutschen Zeugnissen, die in Frankreich weder bekannt waren noch anerkannt wurden, Arbeit zu finden. Außerdem geht der „Netzwerkeffekt“, der nach dem Studium bei der Arbeitssuche oft hilft, im Ausland verloren. Kurzum, Kristin musste weiterstudieren und einen Sciences-Po-Master in Europäischen Politikwissenschaften erwerben, um einen Job, zunächst in der Europa-Abteilung der Forschungsdirektion und dann an der Fakultät für Chemie, zu finden. „Das ist gar nicht so einfach, wie man sich das vorstellt“, bezeugt sie. „Dennoch wird im Elsass wenigstens die Tatsache, germanophon zu sein, wertgeschätzt und die Bikulturalität ist gern gesehen. Aber das reicht nicht unbedingt aus.“ Strasbourg bietet auch ihren beiden Töchtern die Möglichkeit, in zweisprachigen Einrichtungen zur Schule zu gehen. „Zu Hause sprechen wir Französisch, weil Gilles zwar Deutsch versteht, aber nicht gut spricht. Ich habe mit den Mädchen immer Deutsch geredet, aber es ist besonders die bilinguale Schule, die es ihnen ermöglicht, beide Sprachen zu beherrschen.“ Bei ihnen zu Hause ist die deutsch-französische Beziehung also handfest und im Alltag gegenwärtig. „Wir empfinden unsere Binationalität als Chance und als Bereicherung“, verdeutlicht Gilles. Was die Ernährung angeht, hat sich eher Kristin an die französischen Gewohnheiten mit geregelten Mahlzeiten und an die elsässische Küche angepasst. „Ich bin in Osteuropa aufgewachsen. Im Vergleich zur Kohl- und Kartoffeldiät bin ich sehr froh über die Vielseitigkeit der französischen Küche“, verrät sie. Die Schwirigkeit für sie sind die Wortspiele, die in der französischen Sprache so gegenwärtig und im Deutschen eher rar sind. Naja, in zehn Jahren klappt auch das!

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