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„Die franko-aserbeidschanische Universität ist dazu berufen, zu Höchstform aufzulaufen“

Veröffentlichungsdatum:27/09/16

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Die franko-aserbeidschanische Universität (Université franco-azerbaïdjanaise, Ufaz), von der französischen Regierung ins Leben gerufen und von der Université de Strasbourg auf französischer Seite durchgeführt, hat am 15. September 2016 ihre Türen geöffnet. Ein Feedback über diese Partnerschaft von Eckhart Hötzel, Leiter des Institut de traducteurs, d'interprètes et de relations internationales (Itiri) und Projektträger für die Unistra.


Können Sie uns die Ursprünge dieser Partnerschaft vor Augen führen? Das Projekt wurde 2014 nach einem Besuche des französischen Präsidenten in Aserbeidschan ins Leben gerufen. Bei dieser Gelegenheit haben die Präsidenten beider Länder beschlossen, eine franko-aserbeidschanische Universität zu gründen. Für Frankreich war das Ziel, seine akademische Anwesenheit in einem Schwellenland durch eine gezielte Zusammenarbeit zu sichern, dem Beispiel des Instituts Sorbonne-Kasachstan folgend, das es seit 2014 gibt. Alain Beretz, Präsident der Université de Strasbourg, und ich wurden also zu einer ersten Sitzung im Elyséepalast berufen. Damals wollte man, dass mehrere französische Universitäten Projektpartner werden. Nach einigen Besuchen im Land und auf den expliziten Wunsch von Baku hat die Unistra letztendlich die Projektleitung übernommen, um drei Bachelorstudiengänge, in Verfahrenstechnik, Informatik und Geophysik, einzuführen. Dazu kommt ein vierter Bachelor in Instrumentierung für die Ölerforschung und -förderung, der von der Université de Rennes geleitet wird. Was ist der Anspruch des Projekts für Aserbeidschan und was ist das Interesse der Université de Strasbourg? Aserbeidschan gibt viel Geld für ausländische Spezialisten aus. Das Land möchte ab sofort die Strategie wechseln und von der französischen Expertise profitieren, um eigene Spezialisten in strategischen Bereichen, wie in der Ölindustrie, auszubilden. Für die Université de Strasbourg besteht das Interesse darin, in einigen Jahren gute ausländische Studierende im Rahmen einer Doktorarbeit anwerben zu können. Aber die Herausforderung ist zunächst, dort eine funktionierende Zweigstelle aufzubauen. Werden die französischen Studierenden an der Ufaz studieren können? Aktuell ist das nicht vorgesehen. Dieses Projekt ist kein Erasmus-Programm, sondern es sind nach Baku ausgelagerte französische Abschlüsse, um die Studierenden vor Ort auszubilden. Wie genau lief die Studienplatzvergabe an die aserbeidschanischen Studierenden ab? In Aserbeidschan muss man, um zu studieren, zusätzlich zum Abitur eine nationale Zulassungsprüfung bestehen. Die besten Absolvierenden haben bevorzugten Zugang zu den besten aserbeidschanischen Universitäten. Diese Gruppe wurde vom Bildungsministerium zur Bewerbung an der Ufaz zugelassen. Von den 350 Kandidatinnen und Kandidaten haben wir 160 zu einer zweiten Runde eingeladen, um ihre Kenntnisse in den gelehrten Disziplinen und Englisch zu testen, da alle Kurse auf Englisch stattfinden. Wie sind die Kurse organisiert? Aserbeidschan finanziert dieses Projekt und hatte eine Forderung, nämlich dass 50% der Kurse vom französischen Team gehalten werden. Wir haben also zwei junge Professoren eingestellt, die vor Ort sein werden, zeitweise mit bis zu vier anderen Lehrenden. Die restlichen Kurse werden durch punktuelle Aufträge von französischem Dozierendem abgedeckt. Wir hoffen, dass Kollegen anderer Universitäten zum Projekt dazustoßen. Wird die Ufaz zu Höchstform auflaufen? Auf jeden Fall. Das Ziel ist, einen Master aufzubauen, als logische Folge des Bachelors, aber auch das Angebot vielfältiger zu gestalten. Die Ecole et observatoire des sciences de la Terre (Eost) wird beispielsweise einen sehr speziellen Master in Seismologie anbieten. Im Moment ist die Priorität jedoch, den Semesterbeginn gut zu schaffen, sodass die Bachelorstudiengänge gut funktionieren.   Zusammengestellt von Ronan Rousseau

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