Veröffentlichungsdatum:04/11/16
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Mit seiner Beteiligung an einer Biologie-Ringvorlesung an der Université de Strasbourg gibt der Freiburger Jun.-Prof. Dr. Winfried Römer dem grenzüberschreitenden Austausch eine neue Dynamik. Seit 2014 engagiert er sich für Kooperationen im Rahmen von Eucor – The European Campus und speziell mit der Université de Strasbourg.
Den Grundstein für die Zusammenarbeit legte Winfried Römer 2014, als er zuerst Dr. Joern Pütz (Biologieprofessor und Delegierter des Präsidenten für deutsch-französische Beziehungen der Université de Strasbourg) im Rahmen eines Science Slams am Deutsch-französischen Gymnasium Freiburg und kurz darauf Dr. Christopher Mueller (Research Director am Institut de biologie moléculaire et cellulaire), kennen lernte. Thematisch sind das Strasbourger Labor und seines (Synthetische Biologie von Signalprozessen), das an der Fakultät für Biologie und dem Zentrum für Biologische Signalstudien (BIOSS) angesiedelt ist, komplementär: „Unsere Interessen sind breit gefächert, aber wir ergänzen uns hervorragend im zellbiologisch-immunologischen Bereich“, berichtet der Freiburger Juniorprofessor. „Von Nano bis in Vivo können wir gemeinsam vieles abdecken. Vor etwa einem Jahr haben wir durch Austausch von Post-Docs und Doktoranden die ersten gemeinsamen Experimente durchgeführt.“ Im Oktober 2016 konnte eine binationale Doktorandenstelle besetzt werden, die von beiden Laboren gemeinsam betreut wird.
Sprache spielt keine Rolle
Mittlerweile engagiert sich Winfried Römer für die Ausweitung der Laborkooperation auf die Lehre, wie zum Beispiel im September 2016 durch seine Beteiligung an einer Ringvorlesung in Biologie vor etwa 500 Studierenden – auf Englisch und an der Unistra. Diese wird er dort in ähnlicher Form am 22. November auf Deutsch wiederholen.
„Ich habe lange in Frankreich gelebt, da spielt es keine Rolle, auf welcher Sprache ich die Vorlesung halte, ob Französisch, Deutsch oder Englisch“, stellt Winfried Römer fest. Als Wissenschaftler des Centre national de la recherche scientifique (CNRS) in Paris, von dem er bis heute nach Freiburg entsandt ist, engagiert er sich selbstverständlich für deutsch-französische Partnerschaften im universitären Bereich. 2004 kam er für seinen Post-Doc nach Frankreich ans Institut Curie. „Das war für meine persönliche Entwicklung sehr wichtig, um europäisch zu denken“, weiß er heute.
Mehr Unterstützung durch den European Campus
Winfried Römer möchte zukünftig gemeinsame Bachelor- mit konsekutiven Master- und PhD-Studiengängen aufbauen, aber „das ist eher eine langfristige Perspektive von fünf bis acht Jahren“, präzisiert er. Obwohl, oder gerade weil die Kooperation eine Herzensangelegenheit ist, wünscht sich Winfried Römer für seine Vorhaben Unterstützung. „Die universitätsübergreifende Lehre führen wir meist zusätzlich zu unserem Arbeitspensum durch. Dazu brauchen wir motivierte Partner“, erklärt Winfried Römer, „aber vielleicht könnte man auf Dauer auch eine Stelle schaffen.“
Für diese Idee bietet der European Campus, der neben Förderung von Mobilität auch die Schaffung gemeinsamer Stellen, Lehrstühle oder auch Studiengänge vorsieht, gute Voraussetzungen und ergänzt das persönliche Engagement der Beteiligten, das für die Kooperationen unumgänglich ist.
Miriam Hagmann-Schlatterbeck