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Pierre Pauma: sein Stift schwankt zwischen Frankreich und Deutschland

Veröffentlichungsdatum:06/05/16

ThemenNachrichten 

Pierre Pauma studiert Politikwissenschaft mit Spezialisierung Journalismus zwischen Tours und Dortmund. Zur Pressezeichnung kam er dank eines Schülerprotests, heute gehören die deutsch-französischen Beziehungen zu seinen Lieblingsthemen für seine Satire-Skizzen, die soweit ausgearbeitet sind, dass die in einer Ausstellung an der Universität zu sehen waren.


Ein schwitzender François Hollande, eine verkniffene Angela Merkel, die dem griechischen Bittsteller, einem muskelstrotzendem Wladimir Putin, den sterbliche Überresten des kleinen Aydan und einem Daech-Kämpfer den Rücken zukehren, das ganze vor einem Selfiestick, ganz zu schweigen vom transatlantischen Vertrag, der sich einschleicht. Das Poster der Ausstellung „In einer Beziehung, aber es ist kompliziert“ (« En couple, mais c’est compliqué ») vereint alle Zutaten einer guten Pressezeichnung: amüsiertes Augenzwinkern und karikierte, aber unverkennbare Persönlichkeiten. Wenn man ihn fragt, wer einfacher zu zeichnen ist, der französische Präsident oder die deutsche Kanzlerin, antwortet Pierre Pauma ohne Zögern und routiniert: „Beide sind gute Kunden!“ Hinter dieser scheinbaren Professionalität bleiben Pfiff und Findigkeit die Zauberwörter des 24-Jährigen mit dem Künstlernamen Piet. Der Beweis: „Ich habe mich gefilmt, wie ich den Teaser für die Ausstellung zeichne. Wegen der ständigen Probleme mit dem Akku habe ich dann einfach einen zweiten gekauft.“ Die Ausstellung, die er mit Hilfe der Universität konzipiert hat1, ist für ihn ein großer Schritt nach vorn: „Ich war angenehm von der Unterstützung von Sciences po überrascht“. Dieses Projekt, für das er befreundete junge Zeichner und neue Bekannte von der anderen Seite des Rheins um sich gesammelt hat, verhilft ihm zum Status eines studierenden Künstlers auf höchstem Niveau². „Zusammengeschweißt“ seit dem Attentat auf Charlie Am Anfang der Zeichenlust von Piet stand die Darcos-Reform des Lycée von 2008. „Ich war gegen, ich weiß nicht mehr was", erinnert er sich mit einem verschmitzten Lächeln. „Seit damals führe ich das Pseudonym Piet. Es gefiel mir, das war bissig.“ Seither zeichnet er Beiträge für seinen Blog Caricactus, für das EU-Bürgermagazin Le Taurillon, das Studierendenmagazin der Universität Dortmund Pflichtlektüre oder 8e étage. Diese Seite, für die er freiwillig arbeitet, „handelt von allem, was es anderswo nicht auf die Titelseite schafft, wie die Enthaltung junger Inder". Als Vorbilder nennt er Soucié – „der Beste" –, Aurel und natürlich Charlie Hebdo, Foolz und Tignous. Ausgerechnet Charlie erinnert ihn an „eine Phase fiebrigen Schaffens, direkt nach den Attentaten". Damals, in Frankfurt an der Oder, im ersten Masterjahr von Sciences po, fühlt er sich „ein wenig einsam“. Das ist der Augenblick, in dem er über das Netz mit zahlreichen anderen jungen Zeichnern in Kontakte tritt. „Das hat uns alle zusammengeschweißt.“ Am Ende des Sommersemesters 2016 ist er Absolvent des Masters Europäischer Politik des IEPs, den er schon zu Beginn seiner ersten Jahre am IUT für Journalismus im Visier hatte. Pierre Pauma bereitet sich darauf vor, sein Abschlusspraktikum bei der Agence France Presse (AFP) zu absolvieren. „Dort werde ich für die Sitzungen im EU-Parlament zuständig sein“. Interessant aus journalistischer Perspektive, weniger für die Pressezeichnungen. „Die Gesichter von Martin Schultz und Jean-Claude Juncker erkennt niemand wieder!“ Im Anschluss hofft er, seinen deutsch-französischen Weg fortzusetzen. Probeweise arbeitet er als freier Mitarbeiter für Karambolage, das bi-kulturelle Magazin von Arte. „Eine gute Option…" fügt er lächelnd hinzu: „Die Kombination von Pressezeichnungen und Journalismus, zwei prekären Jobs, vielleicht bekomme ich damit ein Gehalt zusammen…“ 1Nach der Misha waren die Bilder von „En couple, mais c’est compliqué“ Satire zwischen Frankreich und Deutschland: Pierre Paumaim Gebäude von Sciences po ausgestellt, bevor sie in Deutschland ausgestellt wurden.
2 Financé par l’Idex

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